Als ich die Einladung erhielt, erneut am „Rencontres Internationales des Arts du Chapeau“ teilzunehmen, einem internationalen Hutwettbewerb, der im angesehenen Hutmuseum von Chazellez sur Lyon (Frankreich) stattfand, freute ich mich aufrichtig. Das diesjährige Thema, „Erneuerung“ (renewal) löste sofort etaws in mir aus und so nahm ich die Einladung ohne großes Zögern an.

Es war nicht das erste Mal, dass ich an diesem Wettbewerb teilnahm. Bereits im Jahr 2020 hatte ich die Ehre, den Technikpreis für einen meiner Hutentwürfe zu gewinnen. Mit großer Begeisterung und ohne übermäßige Erwartungen begann ich an meinem neuen Projekt zu arbeiten.

Meine Wahl fiel auf einen klassischen Zylinderhut aus hochwertigem Filz, den ich mit einer aufwändigen Cut-out-Technik verzierte. Jeder Schnitt und jeder Stich erforderten höchste Präzision und Konzentration. Einmal verschnitten und ich hätte von vorne beginnen können. Doch mehr als die technische Finesse war es die Botschaft, die ich durch mein Werk vermitteln wollte.

Das Thema „Erneuerung“ habe ich für mich so interpretiert, dass ich die klassische Herstellung eines Zylinders gewählt habe und dieser durch den „Aufbruch“ des Filzes neuen Interpretationsraum geben wollte.

In aufwändiger Handarbeit nähte ich eine zarte Schwalbe aus Strohborte und arrangierte diese zusammen mit dem Rest der angefertigten Garnitur auf den Hut. Diese Schwalbe symbolisierte für mich die unaufhörliche Suche nach Erneuerung im Leben, die Sehnsucht nach Veränderung. Jeder Stich war eine Liebeserklärung an das Handwerk und an die Vorstellung, dass wir uns immer wieder erneuern können.Im Brustkorb der Schwalbe habe ich noch ein kleines Herz versteckt, welches die Liebe zum Handwerk verdeutlichen soll.

Nach Wochen intensiver Arbeit war mein Hut endlich fertig. Er trug die Botschaft von Erneuerung und Kreativität in sich und war ein Stück geworden, auf das ich stolz war. Ich schickte meinen Hut zum Wettbewerb nach Chazellez sur Lyon und hoffte, dass er dort Anerkennung finden würde.

Die Zeit bis zur Bekanntgabe der Gewinner verging wie im Flug. Als die Ergebnisse schließlich bekannt gegeben wurden, erfuhr ich, dass mein Hut zwar nicht den ersten Platz gewonnen hatte, aber dennoch ausgewählt worden war, im Hutmuseum ausgestellt zu werden und bei der Modenschau präsentiert zu werden, worüber ich mich natürlich sehr freute.

Bis Oktober 2023 ist mein Hut nun im Hutmuseum in Chazellez sur Lyon ausgestellt und präsentiert sich Besuchern aus der ganzen Welt.

Besucht die Seite des Museums wenn ihr mehr darüber wissen wollt http://www.museeduchapeau.com/

„Die Geschichte meines Hutes erinnert mich daran, dass es in der Kunst nicht immer um den Sieg geht, sondern um die Leidenschaft und Hingabe, die wir in unsere Arbeit und unsere Träume stecken. Manchmal ist es der Weg selbst, der uns am meisten erneuert und bereichert.“

Felix

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